Maboroshi
Uraufführung
Tadashi Endo
»Maboroshi «
Uraufführung
Freitag, 19.12.14 20.00 Eur 18/12
Samstag, 20.12.14 20.00 Eur 18/12
Wir freuen uns, dass Tadashi Endo, einer der renommiertesten Butoh Tänzer Europas - nach dem Tod seines Lehrers Kazuo Ohno ist er dies vielleicht sogar weltweit - mit der Uraufführung eines neuen Stücks zu uns kommt: »Maboroshi« (shade). Maboroshi bedeutet 'ohne Gestalt oder Seele'. Alle Menschen haben Körper und Geist (Seele). Nach dem Tod verschwindet der Körper - aber die Seele fließt irgendwohin. Der Tod wird eine transparente schöne Seelengestalt. Die Toten träumen - nur im Traum können sie uns erreichen. Yuhrei oder Maboroshi existieren. (True love is like a ghost)
Tadashi Endo, 1947 in Peking geborener Japaner, ist Butho Tänzer, Choreograph, Direktor des Butho Centrum MAMU und künstlerischer Leiter des Butho Festivals MAMU in Göttingen. Er studierte Regie am berühmten Max-Reinhardt Seminar in Wien. 1989 begegnete er zum ersten Mal Kazuo Ohno, der schon damals Endos Tanz als Butho Tanz erkannte. Sein Tanz ist wie eine Gratwanderung, zwischen den östlichen und westlichen Kulturen und den Kunstrichtungen Theater, Performance und Tanz - Butho MA. Ma - , ´die Leere, ´Räume zwischen den Dingen, ´in between, das alles läßt Tadashi Endo in sehr feinen Verwandlungen sichtbar werden, mit beinahe unsichtbaren Bewegungen aber einer intensiven Spannung, die er mit äußerster Konzentration und Körperbeherrschung ausstrahlt. Er tanzt nicht, er wird getanzt. Tadashi Endo ist mit seinen Solo-Stücken weltweit auf Tourneen. Seit 2005 arbeitet er kontinuierlich mit Doris Dörrie zusammen - im Film ´Kirschblüten - Hanami` ist er selbst zu sehen.
Im Dezember 2012 hatte Tadashi Endo sein neues Stück »Fukushima mon Amour« bei uns gezeigt. Die Presse schrieb: »Kann man den Sturm tanzen, das über die Ufer tretende Meer, die Flucht, die Zerstörung? Der japanische Butoh-Tanz, der sich nach dem zweiten Weltkrieg entwickelt hat, nimmt sich seit jeher des ungeschützten, elementaren Menschseins an, seiner Nähe zur Natur und ihrer Kräfte. Wenn er nicht zu schick aufgebrezelt wird für die Bühne, kann seine Art der Bewegung, die halb bewusst, halb unterbewusst aus dem Innersten herauszuwachsen scheint, die Zuschauer beinahe unmittelbar berühren. Tadashi Endo gelingt dies.« (Melanie Suchy, FAZ 29.12.12)
»Butoh heißt übersetzt: Tanz der Finsternis. Und tatsächlich schlägt einem im Frankfurter Gallus Theater in einer höchst konzentrierten, präzisen Körpersprache eine Finsternis entgegen, die nie pathetisch wird oder anklagt. Im Gegenteil. Am Ende schafft es Endo sogar noch, Hoffnung blühen zu lassen.« (Astrid Biesemeier, FNP, Weihnachten 12)
Tanz, Choreographie, Lichtdesign, Bühne: Tadashi Endo
Fotos: Maciej Rusinek