Fukushima mon Amour
Tanz-Highlight
Tadashi Endo
»Fukushima mon Amour«
Butoh-Tanzperformance
Freitag, 24.01.14 20.00 Eur 16/12
Samstag, 25.01.14 20.00 Eur 16/12
Im Dezember 2012 hat Tadashi Endo sein neues Stück »Fukushima mon Amour« bei uns gezeigt. Nun kommt einer der renommiertesten Butoh Tänzer Europas - nach dem Tod seines Lehrers Kazuo Ohno ist er dies vielleicht sogar weltweit - erneut für zwei Tage zu uns:
»Japan ist ein schönes Land. Japan ein faszinierendes Land voller Mythen. Japan ist das einzige Land, das die Atombombe erlebte. Diese Katastrophe hat viel Leid und Schrecken hervorgerufen. Aber dieses Leid schuf einen starken Zusammenhalt, der die Menschen zu den extremen aber auch sensiblen Japanern machte, wie wir sie heute kennen. Sind wir immer noch so? Haben wir uns verändert? Respekt und Akzeptanz zu Menschen, Tieren und zur Natur fehlen in Japan und auf der ganzen Welt. Es ist die Liebe zur Natur, zu allen Kreaturen und zu den Mitmenschen, die uns helfen wird glücklich zu sein. Laßt uns unsere schöne Erde erhalten!« (Tadashi Endo)
Tadashi Endo, 1947 in Peking geborener Japaner, ist Butho Tänzer, Choreograph, Direktor des Butho Centrum MAMU und künstlerischer Leiter des Butho Festivals MAMU in Göttingen. Er studierte Regie am berühmten Max-Reinhardt Seminar in Wien. 1989 begegnete er zum ersten Mal Kazuo Ohno, der schon damals Endos Tanz als Butho Tanz erkannte. Sein Tanz ist wie eine Gratwanderung, zwischen den östlichen und westlichen Kulturen und den Kunstrichtungen Theater, Performance und Tanz - Butho MA. Ma - , ´die Leere, ´Räume zwischen den Dingen, ´in between, das alles läßt Tadashi Endo in sehr feinen Verwandlungen sichtbar werden, mit beinahe unsichtbaren Bewegungen aber einer intensiven Spannung, die er mit äußerster Konzentration und Körperbeherrschung ausstrahlt. Er tanzt nicht, er wird getanzt. Tadashi Endo ist mit seinen Solo-Stücken weltweit auf Tourneen. Seit 2005 arbeitet er kontinuierlich mit Doris Dörrie zusammen - im Film ´Kirschblüten - Hanami` ist er selbst zu sehen.
»Mit Meeresrauschen und Strand beginnt die Inszenierung..Dann verdunkelt sich alles. Das Ringen mit den inneren und äußeren Schatten beginnt...Dann taucht langsam wieder das Leben aus dem Tänzer auf... Dazwischen eine Welt, Welten von Gefühlen, die trotz Bodenständigkeit traumhaft bleiben und lange nachwirken.« (taz, 25.10.12)
» »Fukushima mon Amour« hat der in Göttingen lebende Butoh-Tänzer seine jüngste Produktion genannt..Und wohl nur im Butoh-Tanz kann man das Leid in Bilder von solch stiller Schönheit auflösen, ohne Vehemenz zu nehmen.« (Neue Presse, Hannover, 23.10.12)
»Kann man den Sturm tanzen, das über die Ufer tretende Meer, die Flucht, die Zerstörung? Der japanische Butoh-Tanz, der sich nach dem zweiten Weltkrieg entwickelt hat, nimmt sich seit jeher des ungeschützten, elementaren Menschseins an, seiner Nähe zur Natur und ihrer Kräfte. Wenn er nicht zu schick aufgebrezelt wird für die Bühne, kann seine Art der Bewegung, die halb bewusst, halb unterbewusst aus dem Innersten herauszuwachsen scheint, die Zuschauer beinahe unmittelbar berühren. Tadashi Endo gelingt dies.« (Melanie Suchy, FAZ 29.12.12)
»Butoh heißt übersetzt: Tanz der Finsternis. Und tatsächlich schlägt einem im Frankfurter Gallus Theater in einer höchst konzentrierten, präzisen Körpersprache eine Finsternis entgegen, die nie pathetisch wird oder anklagt. Im Gegenteil. Am Ende schafft es Endo sogar noch, Hoffnung blühen zu lassen.« (Astrid Biesemeier, FNP, Weihnachten 12)
Tanz, Choreographie, Lichtdesign, Bühne: Tadashi Endo
Kind: Anna Katharina Bach
Musik /Komposition: Daniel Maya, Special Effect: Jürgen Salzmann
Dramaturgie: Sabine Trötschel
Technik: Matthias Alber
Fotos: Maciej Rusinek
Verweise
Ikiru(Jan 11)
I. nter S. ex (Feb10)
One-Nine-Four.. (Sep 07)
Ma (Feb 05)
Internet
Tadashi Endo