Gallus Theater Programm: Daedalus Company mit Spoonface Steinberg

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Spoonface Steinberg

Spoonface 

Daedalus Company

»Spoonface Steinberg«

von Lee Hall

Mittwoch,   4.10.17 20.00 Eur 18/12
Donnerstag, 5.10.17 20.00 Eur 18/12
Freitag,    6.10.17 20.00 Eur 18/12
Samstag,    7.10.17 20.00 Eur 18/12
Dauer 1 Stunde 45 Minuten ohne Pause
Publikumsgespräch mit Mitgliedern des Vereins Autismus Rhein-Main im Anschluss an die Vorstellung am 5. OKtober

»Das jüdische Mädchen mit dem Spitznamen Spoonface ist irgendwie 'nicht richtig geboren'. Ihr Gesicht ist bei der Geburt so rund, als würde man in einen Löffel schauen. Sport kann sie auch nicht, 'nur die Zahlen rechnen'. Papa wohnt irgendwo mit einer 'Doktoratin' zusammen, während Mama schon seit längerem viel Wodka trinkt. Eines Tages wird es Spoonface furchtbar schlecht. Sie muss ins Krankenhaus, in eine Röhre, und danach haben die Ärzte eine Antwort.« (H & S Verlag)

Das Mädchen Spoonface Steinberg, Titelfigur des gleichnamigen Stückes, ist Autistin. Behutsam werden wir herangeführt an ihre ganz besondere Sicht auf die Dinge und wie sie all die Menschen um sie herum, auch ihre Familie, erlebt. Ihre autistisch geprägte Sicht auf Liebe, Krankheit, Tod und auf Gott weisen uns auf bisher unbekannte Wege und wir erleben erfrischend neue, fast weise Einsichten. Als Zuschauer werden wir auf eine Reise in Spoonface Innerstes mitgenommen, die unsere eigene Perspektive auf das Leben und unsere Welt verändern wird.

»Die für uns anscheinend normalen Reaktionen - Angst, Hilflosigkeit und Mitleid - bestimmen das Verhalten der Eltern und vieler anderer, nicht aber das des autistischen Mädchens. Mit einer eigentümlichen Mischung aus Naivität und Weisheit befasst sich das Kind mit dem Unfassbaren und lässt uns mit seinen Augen sehen, wie dieses untrennbar mit dem Leben verbunden ist. Mit der Weltfremdheit' einer Autistin stellt Spoonface immer wieder die richtigen Fragen und findet so einen Weg jenseits von Angst und Verzweiflung.« (Hartmann & Stauffacher Verlag)

Lee Hall ist ein bekannter britischer Dramatiker mit bisher zwölf veröffentlichten Bühnenstücken und sechs Filmdrehbüchern. Berühmtheit erlangte er mit dem Kinofilm-Drehbuch 'Billy Eliot - I will Dance', das vielfach preisgekrönt wurde. 1997 erfuhr Lee Hall seinen Durchbruch in England mit dem zunächst als Hörspiel konzipierten Stück 'Spoonface Steinberg', das auf BBC Radio gesendet wurde und eine bis dahin beispiellose hohe Zuhörer-Resonanz erhielt. Es wurde von den Lesern des Magazins'Radio Times' zu eines der besten zehn Radio Dramen aller Zeiten gewählt, am 5.01.2000 im New Ambassadors Theater London uraufgeführt und am 13.10.2000 am Staatstheater Stuttgart mit sehr positiver Resonanz deutsch-erstaufgeführt (Aufführungsrechte Hartmann Stauffacher Verlag Köln).

»Die Vorstellung, den Gedanken eines autistischen Mädchens beim Sterben zuzuhören, ist grausam. In Lee Halls Werk 'Spoonface Steinberg' ist es anders, ein direkter, bittersüßer und sogar tröstender Vorgang, den Regisseurin Regina Busch von der Daedalus Company verstärkt und szenisch in ein Kaleidoskop von Eindrücken verwandelt. (...) Gerade weil sie durch ihren Autismus zu Emotionen einen klaren Abstand hält, betrachtet sie ihr eigenes Leid und das ihrer besorgten Eltern ebenso unsentimental wie fotografisch genau.« (Bettina Boyens , 15.5.2017 FNP)

»Die Produktion der Daedalus Company treibt einen eindrucksvoll zielgerichteten Aufwand im gründlich umgeräumten Saal. Das Publikum kann sitzen oder wandeln, es gibt Podeste, mehrere Bühnen. Durch gläserne Wände auf Rollen, Kameras und geschickte Beleuchtung entsteht ein immer wieder anderes Spiegelkabinett. Die (alp-)traumhafte Wirklichkeit der Sterbenden (...) bekommt hier ihren ganz eigenen, jedoch für jeden sichtbaren Kosmos.« (Judith von Sternburg, 13.05.2017 Frankfurter Rundschau)

»Marie Domsel verkörpert das autistische Mädchen mit großer Intensität. Man folgt ihr in jedem Moment, man glaubt ihr, obwohl man weiß, wie unmöglich es ist, das Innere eines Autisten für die Außenwelt plausibel zu machen. Man hört, dass hier ein Kind spricht, aber die naive Sprechweise wirkt nie platt. Britta Stallmeisters strahlender Sopran ist für den kleinen Raum des Theaters fast zu groß, in ihm deutet sich schon etwas von der Transzendenz an, in die Spoonface am Ende furchtlos schreitet.« (Matthias Bischoff, FAZ, 15.5.17)

Spoonface Steinberg: Naja Marie Domsel
Sopranistin: Britta Stallmeister
Regie: Regina Busch
Raum/Kostüme/Videoeinspielungen: Anna Dischkow
Live-Kamera: Joel Hess, Nadine Lang
Licht: Jan Hartmann, Thomas Wortmann
Sound: Frank Marheineke
Beratung Video/Raumklang: Niels Lanz
PR: Dörthe Krohn, Orlando Krohn
Grafische Layouts: Mario Rudolf
Webseite: Horst Wiese

Spoonface c Mara Monetti, Katarina Ivanisevic Spoonface c Mara Monetti, Katarina Ivanisevic Spoonface c Mara Monetti, Katarina Ivanisevic