Wer hat Angst vor Virginia Woolf...?
Premiere
Daedalus Company
»Wer hat Angst vor Virginia Woolf...?«
Bühnenklassiker des 20. Jahrhunderts nach Edward Albee
Donnerstag, 19.04.12 20.00 Eur 15/11/9
Freitag, 20.04.12 20.00 Eur 15/11/9
Samstag, 21.04.12 20.00 Eur 15/11/9
Dienstag, 24.04.12 20.00 Eur 15/11/9
Dienstag, 29.05.12 20.00 Eur 15/11/9
Mittwoch, 30.05.12 20.00 Eur 15/11/9
Donnerstag, 31.05.12 20.00 Eur 15/11/9
Freitag, 01.06.12 20.00 Eur 15/11/9
»Dreckloch, Verdammtes!« schreit Martha, als sie und ihr Mann George nach Hause kommen. Martha meint das Haus, die Unordnung dort, aber vor allem meint sie es wohl als Ausdruck ihrer Beziehung zu ihrem Mann und ihrem gemeinsamen Geheimnis, dem Sohn.
Der Geschichtsprofessor George und seine Frau Martha, die seit zwanzig Jahren verheiratet sind, kehren von einer Feier bei Marthas Vater heim und geraten über die Tatsache, dass Martha noch ein Paar eingeladen hat, in einen handfesten Streit. Der Biologieprofessor Nick und seine Frau werden in den Streit mit hineingezogen und die Situation scheint ausser Kontrolle zu geraten. Ein Aufschrei von Nicks mittlerweile völlig betrunkenen Frau Schätzchen, lässt die Szene abrupt enden und bringt George auf eine entscheidende Idee.
Martha und George haben einen gemeinsamen Sohn, doch man ahnt schon, dass mit ihm etwas grundlegend nicht stimmt. Nick und Schätzchen hüten ebenfalls ein Geheimnis: Nach einer Scheinschwangerschaft blieben die beiden kinderlos. Kinderlosigkeit war zur Entstehungszeit des Bühnenstückes eine Seltenheit und führte zu gesellschaftlicher Ausgrenzung. In heutiger Zeit ist es ein gewohntes Bild und thematisch in der jungen Generation bei Berufs- und Familienplanung angekommen. Vor dem Hintergrund der Situation der beiden Paare verhandeln Martha und George ihr gemeinsames Eheversprechen neu und überschreiten alle bis dahin gültigen Grenzen.
Im Gallus Theater bringt die Daedalus Company mit »Wer hat Angst vor Virginia Woolf...?« bereits das fünfte Stück zur Premiere. Anliegen ist es auch vor allem ein junges Publikum zu erreichen um den generationsübergreifenden Dialog zu fördern. Auf Wunsch besteht nach jeder Vorstellung die Möglichkeit sich mit den Schauspielern und der Regisseurin auszutauschen.
»Viel Ausstattung braucht es nicht, um dieses komisch-böse Schlachtfeld zweier Eheleute aufzuführen: ein paar Sitzgelegenheiten und Alkohol. Denn Edward Albees psychologisches Stück um zwei in ihren Selbsttäuschungen und Lebenslügen gefangene Paare, setzt vor allem auf gute Schauspieler.. Ist der erste Teil auch Dank Jokhoshas naiver Putzi immer wieder komisch wie eine Komödie von Yasmina Reza, so wird das seltsame Spiel, mit dem George und Martha ihre Ehe aufrechterhalten haben, zunehmend dringlicher und grenzüberschreitender. Dabei gelingt allen auf diesem Eheschlachtfeld eine gute Balance zwischen böser Komödie und tiefgründigerem Drama. Ohne falsche Larmoyanz führt Klingelhöfer vor, wie es bei Martha schließlich Klick macht, und das der Schritt, die Hosen runter zu lassen, zwar schmerzlich, aber auch ein Neuanfang sein kann.« (FNP, Astrid Biesemeier)
»..Die junge Frankfurter Daedalus Compnay führt jetzt im Gallus Theater Edward Albees »Wer hat Angst vor Virginia Woolf?« auf, und in der Inszenierung von Regina Busch gibt sich das Berühmteste unter den Verkrachte-Ehe-Verkrachtes-Leben-Dramen unbefangen taufrisch, wie nicht tausendmal gespielt und tausendmal gesehen. Stattdessen schlägt das Interesse an der Konstellation wieder voll durch, eine Hingabe an eine nicht zuletzt spannende Geschichte, auch wenn die Hauptfiguren sie längst in- und auswendig können.. Busch kann sich in einer konzentrierten, pausenlosen 110-Minuten-Inszenierung vor allem auf ihre Martha verlassen, Ricarda Klingelhöfer, die sich in der Rolle der todtraurigen, aber nicht auf den Mund gefallenen Zynikerin regelrecht aalt und die Figuren um sich herum wie Marionetten beherrscht, obwohl es sich keineswegs um Marionetten handelt. Armin Hauser ist als ihr Mann George freilich zu erschöpft, um ihr ernsthaft etwas entgegenzusetzen. Reine Frustration und jenes vermutlich nur Eheleuten bekannte komplexe Phänomen der endlos zelebrierten Ex-Liebe bringen die beiden in überzeugenden Einklang..« (FR, Judith von Sternburg)
Die Produktion wird unterstützt vom Kulturamt der Stadt Frankfurt und vom Frauenreferat
Mit: Ricarda Klingelhöfer, Armin Hauser, Nora Jokhosha, Christoph Stein
Regie: Regina Busch
Regieassistenz: Cecilia Ward
Ausstattung: Sandra Li Maennel Saavedra
Sound: Frank Marheineke
Dramaturgie: Lynette Polcyn
Licht: Jan Hartmann
Produktionsmitarbeit: Rebecca Dome
PR: Christiane Köppe
Layouts: Jokhosha Design