Gallus Theater Programm: Daedalus Company mit Die vier Himmelsrichtungen

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Die vier Himmelsrichtungen



Daedalus Company

»Die vier Himmelsrichtungen«

von Roland Schimmelpfennig

Mittwoch,   6.4.16 20.00 Eur 16/12
Donnerstag, 7.4.16 20.00 Eur 16/12
Freitag,    8.4.16 20.00 Eur 16/12
Samstag,    9.4.16 20.00 Eur 16/12

In dem Stück »Die vier Himmelsrichtungen« begegnen sich vier Menschen scheinbar zufällig schicksalhaft und das gibt ihrem Leben eine tiefgreifende Wende: Ein kräftiger Mann fährt in einem LKW mit 130 km/h in eine Kurve und verunglückt. Anschließend lässt er den LKW samt Ladung mit 400 Kartons im Straßengraben liegen, um in ein besseres Leben zu gehen. Er kommt aus dem Norden, bringt Regen mit und kauft einen Revolver. Ein kleiner Mann kommt aus dem Süden, bringt Nebel und hat zwei Zungen. Er findet die Kartons gefüllt mit bunten Modellierballons, packt die sich ihm bietende Gelegenheit beim Schopfe und beschließt als Kleinkünstler durchzustarten. Beide Männer verlieben sich in dieselbe junge Frau. Sie kommt aus dem Westen mit Wind und hat Schlangenhaare. Sie arbeitet als Kellnerin. Madame Oiseau aus dem Osten ist die Freundin vom kleinen Mann aus dem Süden. Sie brachte vor 20 Jahren Schnee und Eis mit und kann bei anderen Menschen in die Zukunft sehen. Und nur sie weiß, dass die vier einander zum Schicksal werden.

Das Stück »Die vier Himmelsrichtungen« wurde am 30.07.2011 auf den Salzburger Festspielen unter der Regie des Autors Roland Schimmelpfennig zur Uraufführung gebracht.

Die Daedalus Company hat das Stück im Februar bei uns herausgebracht.

Die Presse schrieb zur Premiere

»Sinnsucher auf dem Weg zur Klarheit - Das freie Ensemble "Daedalus Company" zeigt Roland Schimmelpfennigs experimentelles Stück "Die vier Himmelsrichtungen" am Frankfurter Gallus Theater - Differenzierte Schauspielkunst von einem glänzend eingespielten Ensemle ist unter der Regie von Regina Busch im Gallus Theater zu erleben. Jeder der vier Darsteller ist - bei karger Bühne - in der Lage, virtuos die Textebenen zu wechseln, mit direkter und indirekter Rede zu spielen, einmal die Künstlichkeit herauszustellen, dann wieder ins Reale zurück zu kehren. In 52 kurzen Szenen wird Distanz zum Geschehen geschaffen, das aus verschiedenen Perspektiven wieder und wieder erzählt wird. Zunächst ist das verwirrend. Doch dann verdichtet es sich langsam und mit großer Sogwirkung zu einer Art höherer Klarheit. « (FNP, 27.02.1016, Autor Joachim Schreiner)

»Schlangenfrau und Ballonkneter - Gallus Theater "Die vier Himmelsrichtungen" als Bilderrätsel - Wir sind im Niemandsland. Die filzige Bahn, die sich quer über die Parkettbühne und mitten durch den Zuschauerbereich zieht, ist mit Sand und Schotter belegt (Bühne/Kostüme Tobias Maier). - Regina Busch hat ihre vier Spieler im Raum separiert, um sie ein ums andere Mal szenisch zusammenzuführen: zum Kampf, zur Liebe, zum Dialog. Cecilia Hafiz gibt die begehrte Kellnerin sinnlich und offen lebenshungrig ausgerechnet an einer Poledance-Stange. Axel Brauch pflastert als Outlaw in stoischer Ruhe seinen Weg mit Leichen, für die er nichts zu können meint. Dominic Betz, der tatsächlich Ballons zu kneten vermag, erinnert in seiner flattrigen Gestalt an Zamanos Antipode il matto aus "La Strada", während Jule Richters Wahrsagerin gnadenlos die Grenzen ihrer Macht erfährt und resigniert. - Nur wer etwas zu verkaufen hat, ist auch etwas wert, lässt sie sinngemäß wissen, bevor es zum großen Sterben kommt. In dieser hellwachen und auch choreographisch fein getakteten Inszenierung wechseln die Akteure mehrmals ihre Erscheinung, um am mystisch-mythischen Ende göttlich bei sich selbst anzukommen. Starker Applaus. « (Strandgut, April 2016, Autor Winnie Geipert)

Eine Frau / Eine junge Frau: Jule Richter / Cecilia Hafiz
Ein Mann / Ein kräftiger Mann: Dominic Betz / Axel Brauch
Regie: Regina Busch
Bühne und Kostüme: Tobias Maier
Sound/Fotos: Frank Marheineke
Licht: Jan Hartmann, Thomas Wortmann
PR: Dörthe Krohn
Regieassistenz: Mina Reinhard Hassenzahl
Grafische Layouts: Kathrin Baumgartner