Die Kameliendame
Theater Willy Praml
»Die Kameliendame«
nach dem Roman von Alexandre Dumas d.J.
Donnerstag, 27.4. 20.00 DM22/17
Freitag, 28.4. 20.00 DM22/17
Samstag, 29.4. 20.00 DM22/17
An den Städtischen Bühnen stellt sich das Schauspiel Frankfurt in der laufenden Spielzeit mit den neuen Inszenierung von A.Dumas 'Die Kameliendame' der Frage nach den Möglichkeiten einer bedingungslosen Liebe in einer vom ökonomischen Kalkül bestimmten Welt.
Im Mai 95 hatte Willy Pramls Inszenierung um die tragische Liebesaffäre der Edelkurtisane Marguerite Gautier mit dem gut bürgerlichen Armand Duval bei uns Premiere und ein breites Echo gefunden. Nun soll die erfolgreiche Produktion, die zuletzt im Februar 97 bei uns zu sehen war, noch einmal aufgenommen werden. Für den Frankfurter Theaterbesucher mag es reizvoll sein, zeitgleich beide Versionen in einer Stadt zu sichten und zu diskutieren.
»Willy Praml beschränkt sich ganz auf das große Gefühl. Er inszeniert den Stoff des 19. Jahrhunderts für die heutige junge Generation, die an ihrer Unfähigkeit zur Beziehung erstickt wie die Kameliendame an der Schwindsucht. In morbidem Bühnendämmer zeigt Praml lediglich die beiden Hauptpersonen (..), zwei verzweifelte Menschen, die ebensowenig zueinanderfinden wie ihre weit auseinanderstehenden Betten. Ein paarmal nur hustet Marguerite, denn nicht die Lungenkrankheit ist ihr wahres Leiden, sondern ihre soziale 'Minderwertigkeit'. (..) So einfach und so konzentriert macht 'Die Kameliendame' auf der Bühne Sinn und Wirkung. (FNP)
»Hat sich Praml mit Erfolg von der Massenregie ab- und dem Kammerspiel zugewandt? Erst sieht es so aus, als wolle er das rührselige Pathos des Romans in dreister Manier persiflieren, dann ergibt er sich einer Intensität, die sich fast ins Hysterische steigert. Diese Liebe ist auch ein Machtkampf, bevor sie elegisch verdämmert. Die Verirrten stiefeln in Unterwäsche über die Betten, küssen und keilen sich, zanken und zetern, wollen gemeinsam heraus aus der Welt und stoßen sich gegenseitig wieder zurück. (FAZ)
Diese Produktion wurde beim Pro Drama Festival 1996 dreifach ausgezeichnet: 1. Preis für die Regie, 2. Preis für die Dramaturgie, 2. Preis für die Darstellung der Marguerite.
Es spielen: Birgit Heuser und Michael Weber
Regie: Willy Praml