Gallus Theater Programm: Theater Willy Praml mit Nibelungen

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Nibelungen

Michael Weber 

Theater Willy Praml

»Nibelungen«

nach Emanuel Geibels 'Brunhild'-Tragödie, mit Motiven aus Friedrich Hebbel, Heiner Müller und der 'Edda'

Freitag, 13.2. 20.00
Samstag, 14.2. 20.00
Sonntag, 15.2. 20.00
Montag,  16.2. 20.00

»Selten wurde wohl ein Theaterstück so auf einen bestimmten Raum zugeschnitten wie dieses: Willy Pramls Inszenierung von »Die Nibelungen« nutzt alle Ecken und Treppen, Zwischengeschosse und Notausgänge des Gallus Theaters...Bevor das Gallus-Theater sein neues Domizil in den Adler-Werken bezieht, zeigt der langjährige Hausregisseur noch einmal sein bisher grandiosestes Stück...
Praml ist in seinen "Nibelungen" eine ästhetisch ausgereifte, inhaltlich zugespitzte und schauspielerisch einzigartige Synthese gelungen. Das Stück ist hochironisch und blickt zugleich tief ins deutsche Gemüt. Es spielt mit den germanischen Mythen und wirft Schlaglichter auf gegenwärtige Befindlichkeiten. Es zieht den Zuschauer in seinen Bann - auch wegen der Ortswechsel, zu denen es die Besucher zwingt, und die zugleich Wechsel der Sichtweisen und Szenen sind.« (Dirk Fuhrig, FR 8.11.97)

Wir haben uns entschlossen, diese Inszenierung, die am 2.Okt.96 Premiere hatte und im letzten November für zwei Wochen wiederaufgenommen wurde, zum nun endgültigen Finale in der Krifteler Straße noch einmal an vier Tagen zu zeigen:

In der kurzen Zeitspanne zwischen der Doppelhochzeit am Hof zu Worms und dem Mord an Siegfried im Odenwald verliert sich das scheinbar gefestigte Staatsgebilde am Rhein, hervorgegangen aus einer Epoche des Krieges, der Zerstörung und der gewaltigen Völkerwanderung, in kleinlich düsterer Nebel-Politik.
Die Männer, den Schlachtfeldern der großen Vergangenheit entwöhnt, finden sich in ihren Brautkammern wieder. Dort muß Siegfried für König Gunther Brunhild, dessen frischvermählte, jungfräuliche Gattin entjungfern, weil es diesem an der notwendigen Kraft dazu fehlt- so beginnen die neuen, blutigen Abenteuer am Rhein. Politik versinkt im Sumpf privater Klüngeleien. Die eigene Befindlichkeit wird wichtiger als der Blick auf das Ganze. Die Gefolgsleute spüren diesen Verlust und werden zum sinnlosen Spielball der noch Mächtigen ohne Visionen.

Es spielen: Reinhold Behling (Gunther), Birgit Heuser (Brunhild), Michael Weber (Siegfried), Andreina Coatto-Winter (Kriemhild), Ursula Lillig (Hagen) Burgunder: Deniz Cubic, Dorian Fink, Timo Neumann, Akin Özcan, Francesco Parente, Nizar Rhomdane, Sascha Weipert ein Zitherspieler: Joachim Grundig Regie: Willy Praml

Ursula Lillig und Reinhold Behling