Nibelungen
Premiere
Theater Willy Praml
»Nibelungen«
nach Emanuel Geibels 'Brunhild'-Tragödie
Mittwoch, 2.10.1996 - 20.00 Premiere
Freitag, 4.10.1996 - 20.00
Samstag, 5.10.1996 - 20.00
Sonntag, 6.10.1996 - 20.00
Montag, 7.10.1996 - 20.00
Dienstag, 8.10.1996 - 20.00
Mittwoch, 9.10.1996 - 20.00
Freitag, 11.10.1996 - 20.00
Samstag, 12.10.1996 - 20.00
Sonntag, 13.10.1996 - 20.00
Montag, 14.10.1996 - 20.00
Dienstag, 15.10.1996 - 20.00
Sonntag, 20.10.1996 - 20.00
Montag, 21.10.1996 - 20.00
Dienstag, 22.10.1996 - 20.00
Mittwoch, 23.10.1996 - 20.00
»Der deutscheste aller deutschen Stoffe und noch immer eine deutsche Wirklichkeit« (Heiner Müller)
Stehen sie wirklich noch auf dem Spielplan, die Nibelungen? In diesem unserem Lande. In der kurzen Zeitspanne zwischen der Doppelhochzeit am Hof zu Worms und dem Mord an Siegfried im Odenwald verliert sich das scheinbar gefestigte Staatsgebilde am Rhein, hervorgegangen aus einer Epoche des Krieges, der Zerstörung und der gewaltigen Völkerwanderung, in kleinlich düsterer Nebel-Politik.
Impotenz - Die Männer, den Schlachtfeldern der großen Vergangenheit entwöhnt, finden sich in ihren Brautkammern wieder. Dort muß Siegfried für König Gunther Brunhild, dessen frischvermählte, jungfräuliche Gattin entjungfern, weil es diesem an der notwendigen Kraft dazu fehlt- so beginnen die neuen, blutigen Abenteuer am Rhein. Und Politik versinkt im Sumpf privater Klüngeleien.
Lediglich die erinnerten Geschichten der Vorzeit verleihen der herrschenden Lüge und dem Betrug mythische Züge.
Keine Heldenzeiten - Sehnsuchtsvoll beschwören Helden ihren längst vernichteten, fabelhaften Ursprung.
Keine Visionen - Eigene Befindlichkeit wird wichtiger als der Blick auf das Andere. Die Gefolgsleute spüren diesen Verlust und werden zum Spielball der immer noch Mächtigen ohne Charisma.
Die Frauen - Betrogen sind sie Täterin und Opfer.
Zusammen verharren sie im Nebel - eine Zukunft ist nicht mehr denkbar.
Der Ort - ist nicht mehr nur das Theater selbst, sondern auch der Keller darunter, die 'Gallus-Disco', Kultort der 70er Jahre; dort läßt es sich gut an verklärtes Vergangenes erinnern.
Die Vorlage - für dieses brüchige Deutschlanddrama ist die Brunhild-Tragödie von Emanuel Geibel, verwoben mit Motiven aus Friedrich Hebbels Nibelungen-Trilogie, der Götterdämmerung, der Edda und aus Heiner Müllers Germania, Tod in Berlin.
Es spielen: Reinhold Behling (Gunther), Birgit Heuser (Brunhild), Michael Weber (Siegfried), Andreina Coatto-Winter (Kriemhild), Ursula Lillig (Hagen)
Burgunder: Kemal Dincer, Florian Fink, Volker Lerch, Akin Özcan, Francesco Parente, Mehrez Tokhani, Mohamed Zerouali, N.N.
eine Zitherspielerin: Lina Monschauer
Regie: Willy Praml