Gallus Theater Programm: Brigitte Leistikow mit E-I-S ist der Anfang und das Ende

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E-I-S ist der Anfang und das Ende

E-I-S (c) Maciej Rusinek 

Brigitte Leistikow

»E-I-S ist der Anfang und das Ende«

Ein szenischer Liederabend für Stimme, Klavier und Film

Samstag, 25.03.23 - 19:30 Eur 22/17
Dauer 105 min + Pause

Ein Streichholz wird angezündet. Im Film schemenhaft zu erkennen, eine Frau am Boden sitzend. Der Pianist Marco Ramaglia spielt die ersten Akkorde, die Sängerin Brigitte Leistikow singt: "Wir standen zwischen der Kerze und den Sternen". Im "Liederzyklus III - Über Nacht ist es Winter" vertont der Komponist Patrik Bishay neun Gedichte aus dem gleichnamigen Lyrikband der Schriftstellerin Silke Scheuermann. Gemeinsam mit dem Kameramann Elis Aki hat die Künstlerin Brigitte Leistikow neun poetische Kurzfilme gedreht, die als belebtes Bühnenbild zu den Liedern gezeigt werden.

Im Verlauf der erzählten Geschichten treten eine ältere in schwarz, und eine jüngere in weiß gekleidete Frau auf. Über Nacht kann sich plötzlich alles verändern: frieren, erstarren. Das Zimmer: verlassen, ddie Beziehung: zerbrochen, die Landschaft in Schnee getaucht, die eigenen Gefühle gleichen einer Achterbahn. Die junge Frau wird in einen winterlichen Wald hineingetrieben. Ihr Gewand färbt sich schwarz, sie wird zur Ausgestoßenen, einer Hexe. "Die Wälder in weiß flüstern die Worte, die du für sie ausgesucht hast. Hexe, du müsstest glücklich sein". Märchenhafte, starke Wortbilder und eine wuchtige, markante aber auch feinfühlige Musiksprache erreichen zusammen mit den filmischen, an unwirklichen Orten und in einer Winterlandschaft gedrehten Bildern, die Zuschauer.

Der szenische Liederabend E- I -S ist ein Gesamtkunstwerk, spricht alle Sinne an, gibt Raum, zeitgenössische klassische Musik und Lyrik neu zu erleben, zu entdecken.

Der Abend beginnt mit dem 'Liederzyklus I - als die Möwen zweistimmig sangen'. Dieser seziert die Liebesbeziehung, findet treffende Metaphern aus der Mythologie und dem Tierreich, filetiert die Liebe, das Scheitern, die Sprachlosigkeit nach dem gemeinsamen Ringen. Die Sängerin findet passende Bewegungen zu den Wortbildern und performt vor einer großen, farbig beleuchteten Leinwand. Es folgt der 'Liederzyklus II - der zärtlichste Punkt im All'. Er handelt vom verrückten Leben in der Stadt, von Drogen, schrägen Typen, Beziehungen im Dauerstress, Umweltzerstörung. Ein Tanz auf dem Vulkan mit verfremdeten Klavierklängen und Supermann, der sich vom Dach stürzt, um dem Wahnsinn zu entfliehen. Videoanimationen verstärken atmosphärisch das Geschehen.

Stimme & Szene: Brigitte Leistikow
Klavier: Marco Ramaglia
Gesamtkonzept,Regie: Brigitte Leistikow
Film: Elis Aki, Brigitte Leistikow, Celine Vajen, Elisabeth - Marie Leistikow, Lukas Klung, Josefine Gauff
Maske, Kostüm: Paula Kern
Abendregie: Elisabeth-Marie Leistikow
Inspizienz: Céline Vajen
Foto: Maciej Rusinek

E-I-S (c) Maciej Rusinek E-I-S (c) Maciej Rusinek