Live-Performance
on stage / online
Frei:GeTanzt
Dance: 24 hours x 24 minutes
»Live-Performance«
The creative dance challenge
Freitag, 20.01.23 19.00, Eur 5/5
Samstag, 21.01.23 - 20:00 Eur 18/12
Wir laden Sie ein, einem experimentellen Tanz-Performance-Format beizuwohnen, das den kreativen Prozess auf neue Art erfahrbar macht.
Zwei Performer*innen verbringen 24 Stunden gemeinsam im geschlossenen Theaterraum, den sie nicht verlassen dürfen. In dieser Zeit erarbeiten sie eine Tanzperformance (von mindestens 24 Minuten Länge), die eine Stunde nach Ablauf der 24 Stunden live on stage präsentiert wird. Während der 24 Stunden darf durchgehend Publikum im Saal anwesend sein, um zuzuschauen, mit den Performer*innen zu interagieren und Input für die Performance zu geben. Auch per Livestream können sich Zuschauer*innen dazuschalten und per Chat mit den Künstlerinnen interagieren.
Die Performer*innen werden etwas kreieren, an dessen Entstehungsprozess das Publikum interaktiv teilnehmen wird. Was zum Schluss auf die Bühne gebracht wird, steht zum Zeitpunkt des Probenbeginns noch nicht fest. Stilistisch sind den beiden alle Freiheiten gelassen. Selbst Requisiten dürfen vorab von ihnen mitgebracht werden. Die Performance muss aber innerhalb der 24 Stunden erdacht, geprobt und anschließend (nach Ablauf der Zeit) präsentiert werden.
Durch die zeitlichen und räumlichen Beschränkungen, die ständige Beobachtung und Publikumsanwesenheit und den Zugzwang etwas erschaffen zu müssen, das einer Performance würdig ist, werden hier die gedanklichen, physischen, menschlichen Prozesse sicht- und greifbar gemacht, die normalerweise das weisse Blatt, die "leere Bühne" von dem Endprodukt Tanzperformance/Theaterstück trennen. Diese Extrembedingungen und die Tatsache, dass beide Künstler*innen sozusagen "unvorbereitet" aufeinandertreffen, werden sicher etwas Unerwartetes und Ungewöhnliches entstehen lassen.
Gustavo Gomes ist ein Performer, Choreograf und Filmemacher. Mit choreografischen Arbeiten, die in Veranstaltungsorten und Festivals wie Art Basel - Parcours, Ludwig Museum, M Leuven Museum, Tanzfaktur, Schauspielhaus Köln, Wallraff-Richartz-Museum, Hellerau, PiK Deutz, KOLUMBA, Watou Art Festival, VRHAM Festival Hamburg, ATELIERFRANKFURT, Quartier am Hafen und anderen präsentiert wurden.
Gomes Ansatz besteht in der Untersuchung von Sprache durch Tanz sowie der Einbeziehung des Körpers in die neuen Grenzen des Theaters. Seine Filme schaffen einen Dialog zwischen eingefasstem Bild, Ritualen und der Metaphysik der Darstellung. Sie werden in prestigeträchtigen Galerien wie Xavier Hufkens in Zusammenarbeit mit der visuellen Künstlerin Esther Kläs und auf dem Brussels Independent Film Festival, Thessaloniki Cinedance International, Kinesthesia Film Festival, Spring Grove Caledonia Film Festival, Ich. Morgen, InShadow Dance Film Festival, Art Site Festival Turin, Quinzena de Danca de Almada, Video Dance Studies of Valencia, IMAP- Moving Image Festival of Sao Paulo, F.Lab Festival Frankfurt und anderen gezeigt. Als Artist in Residence war er bei dem VRHAM Festival, Zimmertheater Tübigen/Institute of theatrical future (ITZ), HELLERAU, Quartier am Hafen vertreten.
Als Tänzer arbeitete er am Osnabrück Stadttheater -Nanine Linning Dance Company, Mauro de Candia Dance Company, Braunschweig Staatstheater - Jan Pusch, Dresden Frankfurt Dance Company- Jacopo Godani und Ballet of Difference - Richard Siegal. Zusätzlich hat Gomes die Bücher 'I am Pretty, I should be Famous' mit dem visuellen Künstler Harald Geißler und 'Variations on the Represented' mit dem Fotografen András Dobi veröffentlicht.
Die schweizerisch-mexikanische Tänzerin Vasna Aguilar hat 2009 ihren Abschluss an der Hamburg Ballet School gemacht. Anschließend hat sie ihren Bachelor in Contemporary Dance an der University of the Arts, Codarts erworben. Ihre erste Bühnenerfahrung hat sie beim Hamburg Ballet John Neumeier gesammelt. Engagements umfassen das Tanz Luzerner Theater, die Dance Company Osnabrück und Thomas Noone Dance. Seit 2016 arbeitet sie international als freie Tänzerin. Sie hatte das Vergnügen, Repertoire und neue Kreationen von John Neumeier, Pierre Lacotte, Kevin Haigen, Angelin Preljocaj, Heidi Vierthaler, Andre Mesquita, Kinsun Chan, Olivier Py, Georg Reischl, Shang-Chi Sun, Susanne Linke, Mary Wigman, Vaslav Nijinsky, Mauro de Candia und Thomas Noone zu tanzen.
In letzter Zeit hat sie in Annick Schadecks jüngster Kreation im Teatro Macedonia Alcala in Oaxaca, Mexiko getanzt. Im Februar wird sie in Ersan Mondtags Antikrist in der Choreografie von Rob Fordeyn auftreten. Ihre ersten Choreografien entstanden im Rahmen der jungen Talentplattform Open Windows - Theater Osnabrück. Im Jahr 2017 wurde sie eingeladen, Encounters für die Company zu kreieren. In Zusammenarbeit mit Theaterdirektor Henri Hüster hat sie für die Schauspielensembles des Landestheaters Linz, Konzert Theater Bern und Schauspiel Wuppertal choreografiert.
'frei:GeTanzt im Gallus Theater' ist eine neue Tanzreihe, die der Frankfurter, der nationalen und internationalen Freien Szene gewidmet ist und vom Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main unterstützt wird.
Idee, Konzept, Leitung: Raffale Irace
Choreografie, Tanz/Performance: Gustavo Gomes, Vasna Aguilar
Foto: (c) Andrea Rufener, Tomek Sawer, Angelina Vernetti