Wenn Bücher brennen wird es hell, Rauch steigt auf, Asche fällt
Premiere
Ensemble 9. November
»Wenn Bücher brennen wird es hell, Rauch steigt auf, Asche fällt«
ein Gesamtkunstwerk des E9N
Mittwoch, 13.10.21,20:00, Eur 18/12
Donnerstag, 14.10.21,20:00, Eur 18/12
Freitag, 15.10.21,20:00, Eur 18/12
»Wenn Bücher brennen wird es hell, Rauch steigt auf, Asche fällt« heißt das neue Stück von Wilfried Fiebig, das er in zwei Fassungen erarbeitet hat, eine Film- und eine Bühnenfassung. Aufgrund der Pandemie wurde im Mai nur der Film gezeigt, der weitgehend im Freien gedreht wurde und eine öffentliche virtuelle Aussenbildwelt betont. Nun feiert die Bühnenfassung ihre Uraufführung.
Das Gesamtkunstwerk aus Schauspiel, Musik und Objekten zeigt Kunst in Zeiten einer globalisierten, sich globalisierenden Welt, als ein Europäisches Epos. »Einerseits sehen wir den Menschen von der Natur bedrängt, andererseits behauptet er sich in der Mißhandlung der Natur, entkleidet die Welt von ihrer belebten, blühenden Wirklichkeit, löst sie zu Abstraktionen auf.« (Hegel, Ästhetik)
»Mit dieser Zwiespaltigkeit des Lebens ist die Forderung vorhanden, dass ein solcher Widerspruch sich auflöse.« (s.o.)
Die Kunst, Überbringerin dieser erschreckenden Botschaft, spricht, wie Kassandra, als Poetik davon. Das E9N ergreift daraus zentrale Texte: »Metamorphosen« (Ovid), »Göttliche Komödie« (Dante), »Der Kaufmann von Venedig« (Shakespeare), russische, englische, spanische Lyrik.
Ihre Dramatisierung bildet die Textgrundlage für das Gesamtkunstwerk, in dem Poetik der freien Einbildungskraft Sprache verleiht, die anderen Künste hören und sehen lassen.
»Betrachte nur dies bisschen Staub, das da im Glas rinnt - kannst du dir vorstellen, dass dies der Leib eines Mannes ist, der in den Flammen seiner Geliebten zu Asche wird?«
»Es ist die Zeit der ersten Morgenstunde - schattiger Ort sanfter Wind - die Sone umstrahlt mein Glück - Blütenteppich - Summen von Bienen - Quellen flüstern - Eidechsen schlüpfen auf die Steine.«
»Die Erde verfinstert durch die Kräfte des Feuers - in den Städten Meutereien Haß und Verrat«
»Quellen und Flüsse versehen mit frischem Wasser - die Erde die Gräser verwüstete Wälder grünen wieder.«
»Der Mund spuckt Zähne und Hirn - ausgestochen die Augen«
»Die Sichel des Mondes rundet sich wieder zum neunten Mal - die Nächte vergehen und es wird hell«
Regie, Dramaturgie, Bildende Kunst: Dr. Wilfried Fiebig
Leitung E9N: Helen Körte, Dr. Wilfried Fiebig
Schauspiel: Eric Lenke, Katrin Schyns, Myriam Tancredi, Richard Köhler
Komposition und Piano: Theodor Köhler
Sopran: Johanna Greulich
Violine: Katrin Becht
Saxophon, Querflöte, Bassklarinette: Stefan Weilmünster
Lichtdesign: Johannes Schmidt
Grafik und Film: Jörg Langhorst