Gallus Theater Programm: Ensemble 9. November (E9N) mit Bluthochzeit

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Bluthochzeit

Bluthochzeit 

Ensemble 9. November (E9N)

»Bluthochzeit«

Theaterstück von Federico Garcia Lorca

Mittwoch,   5.11.14 20.00 Eur 18/12
Donnerstag, 6.11.14 20.00 Eur 18/12
Freitag,    7.11.14 20.00 Eur 18/12
Samstag,    8.11.14 20.00 Eur 18/12

Das neue Stück vom Ensemble 9. November, von Helen Körte wieder als Gesamtkunstwerk konzipiert, nach dem Theaterstück »Bluthochzeit« von Federico Garcia Lorca.

»Bluthochzeit« von F. Garcia Lorca verbindet des Schicksalhafte der griechischen Tragödie mit dem Irrsinn einer großen Leidenschaft im Schatten der Gewalt. Wir erleben das Archaische in Form einer unausweichlichen Konfrontation, an deren Ende die Rettung der Familienehre durch Selbstjustiz steht. Bemerkenswert dabei ist die phantastische, poetische Kraft der Sprache. Der Rhythmus des Textes und die ausgeklügelte Körper- Musik - und Bildersprache wie sie in den Hochzeitstänzen kulminiert: bunt, lyrisch und rasant zugleich stürzen sie in einen märchenhaften Rausch der Wahrnehmung. Traditioneller Auslöser des Ehrenkonflikts ist der Brautraub, der schon das Motiv der Rache in sich birgt. Zwei Familien, zwei Kontrahenten, Hass und Trauer, gegenseitige Gewalt. Bilder einer Landschaft, die lacht und weint. Der Mond und der Tod - La Muerte-, die anfänglich zu Komplizen der Liebenden werden, um sie später dann doch zu verraten. Mond, Tod und Erotik vereinen sich. Durch ihren Toden vollenden die Kontrahenten was vollendet werden muss. Am Anfang die Mutter als Ikone, virulent, feurig, am Ende die Trauergesellschaft mit Masken überzogenen Gesichtern. Übrig bleiben die zerpflückte Braut, blitzende Messer und ein letzter, stummer Aufschrei wie in einer rot- gefärbten Oper. Aber der Tod ist jung und schön und nicht wiederzubeleben.

Musik Improvisationen sowie eigens für die Inszenierung durchkomponierte Musik, mehrstimmiger Gesang und Filmprojektionen runden das Spiel der vielseitgen AkteurInnen ab. Zusammen mit der skulpturalen, transparenten Bühne, surrealen Masken und Kostümen erzeugen sie ein einzigartiges Gesamtkunstwerk.

Zur Premiere im Oktober schrieb die Presse:» Körte inszeniert die tragische Handlung nicht psychologisch, sondern in starken, zuweilen statuarischen Bildern.........Ergänzt werden Schauspiel, Gesang, Choreographie und bildende Bühnen- und Kostümkunst durch Filmprojektion und ein hinreißendes Schattenspiel auf dem Vorhang zu Beginn dieses wahren Gesamtkunstwerkes. Die Regisseurin Körte hat sich mit dieser Inszenierung noch einmal selbst übertroffen.« (FAZ)

»Zum seltsamen Spanien im Gallustheater gehört aber vor allem die Bewegungssprache von Regisseurin Helen Körte, die die Darstellerinnen manchmal zu Tänzerinnen macht, die der großen Tragödie Platz schafft - die große Tragödie bricht sich nicht nur im seltsamen Spanien durch Schweigsamkeit Bahn -, um dann wieder verspielt ein paar shakespearische Narren auf der Bühne herumkugeln zu lassen. Eines der Narrenkostüme macht aus dem Narren auch einen munter herumklappernden Tod..« (FR)

»Der schöne Fluss des Ganzen, teils abrupt angeschrofft, verdankt sich auch den Musikern Martin Lejeune und Jens Hunstein, die auf der E-Gitarre Flamencoklänge anhärten oder auf Klarinette, Akkordeon und weiteren Instrumenten Gefühlsfarben malen. Wichtig sind auch der verwendete Trickfilm und das Licht mit den bunten Quadraten (Johannes Schmidt). Über allem leuchtet schicksalhaft der Wandermond, wie auch ein schönes Lichtspiel mit Raija Siikavirta (Dienstmädchen, Mondgestalt) auf dem Vorhang den symbolisch-komischen Auftakt setzt.« (FNP)

Regie, Konzeption, Dramaturgie: Helen Körte
Darsteller: Ruth Klapperich, Dzuna Kalnina, Susanne Pfitschler, Simone Greiß, Raija Siikavirta, Claudio Vilardo, Damaso Mendez, Mario Krichbaum; Special Guest Elena Thimmel
Kind: Annemieke Plößer
Komposition(Instrumental): Martin Lejeune
Komposition (Vokal): Uwe Kremp
Musiker: Martin Lejeune (Gitarren etc.), Jens Hunstein (Blasinstrumente, Akkordeon)
Bühne, Objekte, Kostüme: Wilfried Fiebig
Kostüme: Margarete Berghoff
Choreographie: Chananjah Plößer, Helen Körte
Film, Video, Projektionen, Grafik: Jörg Langhorst
Assistenz: Rebekka Waitz
Licht: Johannes Schmidt
Fotos: Jörg Langhorst

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