Gallus Theater Programm: Katharina Speckmann David Rittershaus Figen Aksoy mit Irgendwo hier muss das Böse doch sein

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Irgendwo hier muss das Böse doch sein

Irgendwo hier 
Junge Plattform

Katharina Speckmann David Rittershaus Figen Aksoy

»Irgendwo hier muss das Böse doch sein«

Performance / Dauer 65 Minuten

Mittwoch, 16.10.13 20.00 Eur 15/11

In unsere neuen Reihe 'Junge Plattform' wollen wir jungen Künstlern die Gelegenheit geben, sich mit ihren Arbeiten vorzustellen. Die Reihe beginnt mit zwei Studierenden des Instituts für Angewandte Theaterwissenschaften aus Giessen, die kurz vor ihrem Masterabschluss stehen. David Rittershaus und Katharina Speckmann arbeiten beide im Bereich Performance, Installation, Video-Kunst und Klanggestaltung. Mit ihrer gemeinsamen Arbeit zusammen mit der Musikerin Figen Aksoy, die an der HfMDK in Frankfurt Musik studierte, waren sie auch bei den Hessischen Theatertagen vertreten:

Böse sind ganz klar die Anderen. Wir denken sofort an Hitler, Bush, Breivik, Bin Laden, Zschäpe, Eichmann oder den Joker; Diktatoren, Mörder, Wahnsinnige, Blutdürstige - bei denen läuft was falsch im Kopf. Wir alle tragen den Keim des Grausamen in uns, doch wir haben ihn gut im Griff. Das radikal Böse ist Vergangenheit. Willkommen im Paradies!

»Irgendwo hier muss das Böse doch sein« ist eine Arbeit über die Faszination des Bösen und die Fragwürdigkeit des Guten. Böse sind ganz klar die anderen. Es ist so einfach, sich selbst auf der guten Seite zu sehen, das Böse ist ausgelagert, findet sich im Nahen Osten, in der Bedrohung von Außen, in der Vergangenheit, im System, aber keinesfalls da, wo wir sind. Stimmt das?

»Unsere ganze Mythologie und unsere ganze Tradition sieht ja im Teufel den gefallenen Engel. Und der gefallene Engel ist natürlich viel Interessanter, als der Engel, der immer ein Engel blieb. Denn daraus ergibt sich ja noch nicht mal 'ne Geschichte.« (Hannah Arendt)

Katharina Speckmann begibt sich auf die Suche, untersucht Figuren und Darstellungen des Bösen aus der Realität und aus der Fiktion, probiert sie an sich aus und stellt sie nebeneinander und gegeneinander. Im spielerischen Umgang mit Mitteln der Inszenierung und der Verfremdung wird die Dialektik zwischen Gut und Böse infrage und die Existenz des Bösen auf die Probe gestellt. Im Laufe der Performance bringt Speckmann sich in fragwürdige Situationen, macht sich selbst zum Objekt der moralischen Infragestellung und bemüht sich intensiv, auch mal richtig böse zu sein. Sie macht sich die Schere zwischen sich selbst und dem abstrakten, ausgelagerten Begriff des Bösen zunutze. Mal humorvoll, mal mit bitterem Ernst collagiert sie Bilder, Texte, Vorstellungen des Bösen, probiert Masken des Bösen an und legt sie wieder ab. Doch auch, wenn die letzte Maske abgelegt ist, bleibt die Frage: Wer ist sie und auf welcher Seite steht sie? Zur Antwort gibt es nur: Schweineblut und Lutscher.

»..Katharina Speckmann, David Rittershaus und Figen Aksoy..konfrontieren das Publikum mit einer beklemmenden Collage aus Texten, Zitaten, Geräuschen und Bildern über das Böse...« (Giessener Allgemeine Zeitung 21.6.13) »Katharina Speckmann ...überzeugte...mit viel Ausdruck und Kreativität....eindrucksvolle Performance... « (Giessener Anzeiger 21.6.13)

Konzept/Recherche/Performance: Katharina Speckmann
Sound/Video/Dramaturgie: David Rittershaus
Sound/Musikauswahl/Komposition: Figen Aksoy
Licht: Philipp Krüger

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