Gallus Theater Programm: Ensemble Aimée Rose mit In einem Jahr mit 13 Monden

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In einem Jahr mit 13 Monden

Jahr mit 13 Monden 

Premiere

Ensemble Aimée Rose

»In einem Jahr mit 13 Monden«

von Rainer Werner Fassbinder

Mittwoch,   19.9.12 20.00 Eur 15/11
Donnerstag, 20.9.12 20.00 Eur 15/11
Freitag,    21.9.12 20.00 Eur 15/11
Samstag,    22.9.12 20.00 Eur 15/11
Mittwoch,   17.10.12 20.00 Eur 15/11
Donnerstag, 18.10.12 20.00 Eur 15/11
Freitag,    19.10.12 20.00 Eur 15/11
Samstag,    20.10.12 20.00 Eur 15/11

»Wer liebt, der ist an‘s Kreuz geschlagen«.

Dieses sehr intime Fassbinder Stück, das bisher selten in Deutschland als Bühnenstück realisiert wurde, ist im Original ein Drehbuch und thematisiert sein tragisches Verhältnis zur Liebe: Als Drama des Sexus ist hinter allem Verzweiflung sichtbar, Liebe wird mit Hörigkeit verwechselt, schwankt immer zwischen Verehrung, Entzücken und Verachtung und ist 'kälter als Eis'.

Eine Transsexuelle, die aus Liebe zu einem Mann zur Frau wurde, findet in ihrer neuen Identität kein Glück: Diese Liebe war - wie so oft bei Fassbinder - nur einseitig, das empfindsame Individuum opfert oder tarnt sich und wird vereinnahmt. Im sozialen Umfeld und bei vermeintlichen Vertrauten stößt es auf Verachtung, Ablehnung und Spott und dieser anhaltende Spannungszustand endet tragisch.

In antiästhetischem Purismus wird metaphorische und tatsächliche Präsenz von Grausamkeit und Leiden gezeigt und Fassbinders politisierte Kunstauffassung verarbeitet. Es steht wüste Polemik neben poetischer Sensibilität, Schockbilder kontrastieren mit sentimentalen Idyllen: eine psychodramatische Collage assoziativer Handlungen, die durch radikale Subjektivität aufrüttelt.

»In einem Jahr mit 13 Monden« ist die dritte Produktion des Ensemble Aimée Rose bei uns. Mit der Bühnenadaption des Drehbuchtextes des gleichnamigen Films von 1978 kommt nun ein weiteres Stück von Rainer Werner Fassbinder ( 31.5 45 - 10.6. 82) bei uns auf die Bühne.

Zur Premiere schrieb die FNP: »Eine gute Mitte fanden die Darstellerinnen der Elvia/Erwins und der Freundin Zora, eine gewisse Imposanz der Saitz. ...Eine gleichwohl seriöse und insgesamt anspruchsvolle Arbeit.«

»Fassbinder brachte die scheinbaren Widersprüche von Kunst und Emotion zusammen wie niemand sonst. Es bleibt sein großes Vermächtnis. ...Fassbinder, so wird Todd Haynes zitiert, benutzte Illusion, Künstlichkeit und Emotion als Mittel, um zu einer Wahrheit zu gelangen, die uns mehr berührt als jeder Realismus.« (FR 9. Juni 2012)

Spiel: Silke Simon, Samir Djikic, Armin Hauser, Reiner Martin, Thorsten Rekate, Andrea Schnurr, Milan Lugerth, Birgit Thys, Katja Faßhauer, Nedime Marcquez-Ferreira, Silvia Leisenberg
Regie, Textauswahl, Kostüm: Anne Hasselberg
Regieassistenz: Vera Dinges
Bühnenbild, Licht- ,Tontechnik: Thomas Krauthahn
Fotografie: Martin Grothmaak