Das Ende der Tragödie: Ödipus-Hamlet-Faust
Ensemble 9. November
»Das Ende der Tragödie: Ödipus-Hamlet-Faust«
Mittwoch, 02.11.11 20.00 Eur 15/11
Donnerstag, 03.11.11 20.00 Eur 15/11
Freitag, 04.11.11 20.00 Eur 15/11
Samstag, 05.11.11 20.00 Eur 15/11
Donnerstag, 01.12.11 20.00 Eur 15/11
Freitag, 02.12.11 20.00 Eur 15/11
Die Klassiker neu, im Gefieder aller Künste.
Die Inszenierung präsentiert mit Ödipus, Hamlet, Faust die drei zentralen Entwicklungsstadien in der Geschichte der Tragödie; Anfang (Antike), Mitte (Renaissance) , Ende (Neuzeit). Während sich die Tragödie in diesem Verlauf immer komplexer gestaltet, kommen in ihr zunehmend die Ästhetiken aller anderen Künste in ihrer historischen Entfaltung zur Geltung. Was sie der Tragödie in ihr frühes, enges `Gewand´ hineinstopfen, lässt diese zu einer immer weiter sich dehnenden Haut eines immer aufs Neue sich erfindenden Kunstkörpers werden. Bilder- und Klang-Gewalt durchdringen spielerisch Raum und Zeit, erfüllen mit Phantasie sinnlich, was die Tragödie nicht zeigt, nur sagt. Weder der Text noch die ästhetische Aura der Tragödie bedürfen dazu einer Darstellung des biologischen Geschlechtsunterschieds . So sind es zwei Frauen, welche die Darstellung aller Figuren der drei Tragödien übernehmen, Architektur, Skulptur, Malerei, Musik bilden das Kunstreich, in welchem sich die Protagonistinnen ihre jeweiligen Charaktere erspielen. Mezzosopran und Saxophon, motiviert durch die Tragödie, treiben diese zugleich von Tatort zu Tatzeit; während das »Ding«, dargestellt von einem Schauspieler, sprachlos aber nicht sinnlos, die Unabwendbarkeit des Schicksals signalisiert. Gegen dies erhebt sich erneut das freie Spiel der Künste.
Zum neuen Stück von Wilfried Fiebig mit dem »Ensemble 9. November« schreibt die Presse:
»..Entscheidend ist bei Aufführungen des E9N das material-gestalterische Alleinstellungsmerkmal, das Wilfried Fiebig mit seinen Akteuren auf die Bühne bringt. ..Mittels Trikots waren die Körper der Akteure ganz freigesetzt. Und immer wenn diese Körper in ihrer verletzlichen Leibhaftigkeit in eine prekäre Beziehung mit scharfkantigen Applikationen ihrer kommunizierenden Oberfläche gerieten, um damit ihre Existenz im Raum zu artikulieren, war alle Bildungshuberei von Tragödie mit oder ohne Ende vergessen und die Freude über bildstarkes Ding-Mensch-Theater groß.« (Bernhard Uske, FR)
»..Juliane Fuhrmann und Simone Greiß, die ungemein präzise agieren und die Verse nicht eigentlich sprechen, sondern auf die Bühne stellen wie Gegenstände, sind in allen Haupt- und vielen Nebenrollen zu erleben. ..Dieses Theater ist Performance, Revue, Installation in einem. Wesentliches Moment ist jedoch die Kunst am Körper aus Fiebigs Werkstatt,..« (Michael Hierholzer, FAZ)
»..Also besticht das aus Fragmenten und Motiven des »Ödipus« (Sophokles), »Hamlet« (Shakespeare) und »Faust« (Goethe) montierte, um einen biblischen Hiobs-Tupfer ergänzte Stück mit einer Tour de force aus Sentenzen und Szenenresten, die uns im Zeitraffer durch Antike, Renaissance und Neuzeit jagt. ..All das ist sehr verspielt, von reicher Vielfalt, cool und noch bis zum 2. Dezember am besten selbst zu erleben, denn: Über Rosen lässt sich dichten, in die Äpfel muss man beißen.« (Marcus Hladek, FNP)
Regie: Wilfried Fiebig
Komposition: Bastian Fiebig
Kreative Interventionen: Helen Körte
Schauspieler/Innen: Juliane Fuhrmann, Simone Greiß, Wilfried Fiebig (das Ding)
Musik: Gabriele Zimmermann (Gesang, Mezzosopran), Bastian Fiebig (Saxophon)
Bühne/Objekte/Kostüme: Wilfried Fiebig
Fotos: Sabine Lippert