Gallus Theater Programm: Fliegendes Theater Berlin mit Anne Frank - verstecktes Leben

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Anne Frank - verstecktes Leben

Anne Frank - verstecktes Leben 

Frankfurter LeseEule

Fliegendes Theater Berlin

»Anne Frank - verstecktes Leben«

Eine Theaterperformance mit Figuren, Objekten, Projektionen und einem Musiker

Dienstag, 23.11.10 20.00 frei
Für Jugendliche und Erwachsene ab 16 Jahren / Dauer 80 Min.

Anne Frank und ihre Familie, aus Frankfurt geflohen, lebten zwischen 1942 und 1944 versteckt vor den Nazis in einem Hinterhaus in Amsterdam. In dieser Zeit schrieb sie ein Tagebuch. So hat ihre Stimme den Krieg überlebt.

September 1942 »Gleich am ersten Tag haben wir Vorhänge genäht. Mit Reißnägeln wurden damit die Fenster zugehängt, um vor Ablauf unserer Untertauchzeit nie mehr herunterzukommen. Wir müssen sehr leise gehen und sprechen, denn im Haus dürfen sie uns nicht hören. Wir müssen hier sitzen, bis der Krieg vorbei ist. Besuch können wir nur von unseren Helfern bekommen. Jedes Auto, das anhält und nicht vorbeifährt weckt in uns die Angst, abgeholt und erschossen zu werden.«

3.Mai 1944 »Oft wird hier verzweifelt gefragt: Wofür nützt nun dieser Krieg? Warum muss alles verwüstet werden?... Ich glaube nicht, dass der Krieg nur von den Großen gemacht wird. Nein, der kleine Mann ist ebenso dafür. Sonst hätten sich die Völker schon längst dagegen erhoben! Im Menschen ist ein Drang zur Vernichtung, zum Totschlagen und Morden und solange die Menschheit keine Metamorphose durchläuft, wird alles was gebaut und gewachsen ist wieder abgeschnitten und vernichtet.«

In einer außergewöhnlichen Theaterperformance wird die Geschichte dieses lebensbedrohlichen, extrem eingeschränkten Daseins erzählt. Mit Objekttheater, Schauspiel, Videoprojektionen und Livemusik schafft das Fliegende Theater Berlin assoziative Bilder zu Texten aus Annes Tagebuch, sowie Texten von Rudolf Höß , dem Leiter des KZ Auschwitz u.a. Das Ensemble stellt die Frage, wie es sich wohl anfühlen muss jahrelang versteckt und in Angst zu leben. Und es fragt nach den Tätern; danach, wozu ein Mensch in außergewöhnlichen Zeiten fähig ist und welche Bedingungen es dafür braucht. Das Stück zeigt wie sich die zunehmende Einschränkung des Lebensraumes - bis hin zur Vernichtung - am Einzelschicksal vollzieht. Es soll dem Zuschauer eine sinnliche Erfahrung dieses dunklen Teils deutscher Vergangenheit vermitteln.

Regie: Edelgard Hansen
Spiel: Rudolf Schmid
Musik: Uli Wirwoll
Technik, Projektionen: Marie-Elsa Drelon
Sprecher: Zeynep Sarykaya, Romanus Fuhrmann, Gernot Hofmann
Figuren, Objekte: Rudolf Schmid

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