Gallus Theater Programm: Theatergruppe Museum Mörfelden mit 1933

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1933

Theatergruppe Museum Mörfelden 

Theatergruppe Museum Mörfelden

»1933«

Inszenierung Barbara Englert

Freitag, 1.2.08 20.00 Eur 12/8

1933 - die NS-Herrschaft beginnt in Mörfelden, einer Hochburg der Arbeiterbewegung, mit vielen Hausdurchsuchungen, Prügel und Verhaftungen. Arbeiterparteien und -vereine werden verboten, bürgerliche Vereine gleichgeschaltet. Der evangelische Pfarrer freut sich über den Gottesdienstbesuch der verschiedenen neuen NS-Formationen, die Lehrer werben begeisert für die Hitler-Jugend... Die erste Ausgrenzung der jüdischen Kinder beginnt.

Wie verhält sich die Bevölkerung am Boykotttag gegen die jüdischen Geschäfte (1.April), was geschieht hier am 1. Mai 1933 ? Die Gewerkschaft ruft zur Teilnahme an den offiziellen Feierlichkeiten auf, ein Zeichen der Zustimmung zum NS-Staat wird allerdings verlangt. Dies führt zu unterschiedlichen Diskussionen bei den Arbeitervereinen...

Das Theaterstück zeigt eindrucksvoll anhand vieler einzelner konkreter Beispiele das Leben in der Arbeiterwohngemeinde Mörfelden im Jahre 1933. Es zeigt nicht nur die Repression "von oben", sondern geht immer wieder vor allem auch den Fragen nach: Wie verhielt sich der Einzelne und warum auf diese Weise?

Nach der Aufführung gibt es die Möglichkeit zum Gespräch mit den Darstellern und mit einer Holocaustüberlebenden, die als 13-Jährige inhaftiert wurde und sowohl im KZ Auschwitz als auch in der KZ-Außenstelle Walldorf interniert war.

Das Stück vermittelt Jugendlichen und Erwachsenen eine anschauliche Vorstellung von Gleichschaltung, Unterdrückung und Nazifizierung der Gesellschaft im Jahre 1933. Es geht nicht um Internas der Arbeiterwohngemeinde Mörfelden, sondern dies ist ein exemplarisches Beispiel aus dem Rhein-Main-Gebiet.

Fast genau 75 Jahre nach der 'Machtergreifung' der Nationalsozialisten ( 30. Jan. 1933) soll dieses Stück nun auch noch einmal in Frankfurt an einem Ort gezeigt werden, der früher einmal das KZ-Katzbach beherbergte.

Inszenierung: Barbara Englert
Mit: Laiendarstellern zwischen 6 und 85 Jahren
Text: Cornelia Rühlig, Stadthistorikerin

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