Gallus Theater Programm: Theatercompagnie Tagträumer mit Unter Akrobaten und Vögeln

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Unter Akrobaten und Vögeln

Uta Eckhardt, Viola Engelbrecht Uta Eckhardt, Viola Engelbrecht 

Premiere

Theatercompagnie Tagträumer

»Unter Akrobaten und Vögeln«

Theaterabend mit Gedichten und Texten von Hilde Domin

Donnerstag, 13.9.07 - 20:00 Eur 13/10
Freitag,    14.9.07 - 20:00 Eur 13/10
Samstag,    15.9.07 - 20:00 Eur 13/10

»Ich war ein Sterbender, der gegen das Sterben anschrieb. Solange ich schrieb, lebte ich. Ich befreite mich durch Sprache. Hätte ich mich nicht befreit, ich lebte nicht mehr. Schreiben war Rettung. Das Handwerk hatte ich längst. Ich hatte es nicht gebraucht. Nun brauchte ich es. Seither ist Schreiben für mich wie Atmen: Man stirbt, wenn man es lässt«.

1951 erreicht Hilde Domin, Lyrikerin mit etlichen Auszeichnungen und Veröffentlichungen, in Santo Domingo, wohin die Flucht vor den Nazis sie getrieben hatte, einen emotionalen Tiefpunkt und beginnt zu schreiben. 2006 starb sie im Alter von 96 Jahren, von denen sie 22 im Exil verbrachte. Nach einer Odyssee von Orten und Sprachen, die mit der Machtergreifung Hitlers beginnt, kommt sie 1954 nach Deutschland zurück: Deutsch war die Sprache ihres Dichtens.

Noch 1973 schreibt sie bei Reisevorbereitungen: »Und wenn ich Reise sage, so meine ich Reise. Eine Abfahrt mit Rückfahrkarte. Wo ich ankommen kann und den Schlüssel umdrehen, meine Türe öffnen und die Treppe heraufgehen und zu Hause sein darf, wie andere Menschen auch. Wie, ich weiß, viele immer von neuem nicht ... «

Von Exil, Flucht und Verfolgung ist seit jeher ein Großteil der Menschheit betroffen - Ende nicht absehbar. Welches Leid das für diese Menschen bedeutet, lassen Texte und Gedichte von Hilde Domin spürbar werden. »Unter Akrobaten und Vögeln - ein Leben als Sprachodyssee« - die 21. Produktion der »Theatercompagnie Tagträumer«, deren Stücke fast alle bei uns Premiere feierten - ist sowohl dieser Thematik als auch dem Werk von Hilde Domin gewidmet.

Regie: Veronika Brendel
Schauspiel: Uta Eckhardt
Posaune: Viola Engelbrecht