Gallus Theater Programm: Ensemble tadhsch mit Emilia Galotti oder Wie geht der aufrechte Gang?

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Emilia Galotti oder Wie geht der aufrechte Gang?

tadhsch 

Ensemble tadhsch

»Emilia Galotti oder Wie geht der aufrechte Gang?«

von G. E. Lessing

Mittwoch,   30.5.07 - 20:00 Eur 12/8/5
Donnerstag, 31.5.07 - 20:00 Eur 12/8/5
Freitag,    22.6.07 - 10:30 Eur 12/8/5

Prinz Ettore von Guastalla hat Macht und Einfluss und gebraucht sie hemmungslos. Sein neuestes Objekt der Begierde ist die Bürgertochter Emilia Galotti. Sie glaubt er über alle Maßen zu lieben, doch leider ist sie schon vergeben. Ihretwegen verstößt er seine Mätresse, die Gräfin Orsina und lässt Marinelli, seinem intriganten und skrupellosen Kammerherrn, freie Hand, um Emilia doch noch zu besitzen.

Auch Odoardo Galotti mit seiner patriarchalischen Erziehung und Claudia Galotti mit ihrer halbherzigen Selbstständigkeit können ihre Tochter nicht vor dem Zugriff des Hofes und des Prinzen bewahren.

Und wer fragt Emilia, wie sie leben will? Wie soll sie mit den Verlockungen, den Drohungen und Wünschen umgehen, die auf sie einstürzen? Zerrieben und zerrissen zwischen den Vorstellungen anderer, sieht sich Emilia außer Stande den Verführungen und der drohenden Willkür des Prinzen etwas entgegen zu setzten. Die Ausweglosigkeit ihrer Lage lässt für sie nur einen Schluss zu.....

Mit seinem Stück "Emilia Galott" hat J. G. Lessing 1772 auf die Werte der Aufklärung gesetzt und den "Ausgang des Menschen aus selbstverschuldeter Unmündigkeit" (Kant) als Perspektive für die Gestaltung eines menschenwürdigen, selbst bestimmten Lebens vertreten. Er setzte ganz auf die Überzeugungskraft des vernünftigen Arguments und des Fortschritts durch bessere Einsicht.

Was ist aus dem Optimismus der Aufklärung im 21. Jahrhundert geworden? Wie sollen wir mit dem Erbe der Aufklärung, Freiheit, Toleranz und Würde des Menschen umgehen angesichts einer globalisierten Welt, der die Ziele der Aufklärung zum Teil fremd sind?

Für das Jugendensemble tadhsch ist das Stück "Emilia Galotti" mehr als eine epochetypische Anklage gegen Standesdünkel und Fürstenwillkür, sondern eine Geschichte von der schmerzlichen Suche nach dem eigenen Weg in einer Welt von vielfältigen Reizen, Angeboten und Verführungen, nicht zuletzt durch die Bildermacht der Medien.

Regie: Katrin von Plottnitz
Mit: Elisabeth Leistikow, Milan Lugerth, Johannes Meier, Svenja Schulte, Amara Vohl, Ricky Wissner

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