Es ist die Liebe
alles ginger
»Es ist die Liebe«
Ein Stück für und gegen die großen Gefühle
Sonntag, 24.10.1999, 20:00
Mit diesem Stück haben die sieben Frauen von alles ginger ein bekanntes Thema in Augenschein genommen, und das facettenreich, bewegt, schräg und schrill, frei nach Euripides, ganz frei nach Elfriede Jelinek, abgehoben von Hildegard Knef u.a. und völlig losgelöst von J.W. v. Goethe.
Medea von Euripides (431v.Chr,) ist auch nach zweieinhalbtausend Jahren eine Provokation. Eine vom Gatten, der skupellos seine Karriere verfolgt, betrogene und verlassene Frau nimmt Rache sie tötet die gemeinsamen Kinder. Er soll in dem Ausmaß leiden, in dem sie leidet. Gattenliebe übertrifft mütterliche Liebe.
Alles ginger zeigt die Tragödie auf 30 Minuten gekürzt und versucht nichts zu erklären. Der Entschluß zum Kindermord scheint unumgänglich. Der Prozeß von Medeas Entscheidung verläuft quasi im Zeitraffer. Die Darstellung der Rache Medeas wird mehrfach gebrochen durch die wechselnden Darstellerinnen der Titelfigur. Sie verschmelzen in der Schlußchoreographie zum einstimmigen Chor der Trauer.
Kennen sie Heinz? Brigitte kennt ihn schon. Sie kann sich eine Zukunft ohne ihn nicht vorstellen. Und er? Genießen Sie den Weg der Annäherung von Brigitte und Heinz, erfunden von Elfriede Jelinek, bis zum Höhepunkt, kurz und heftig.
Seit 6 Jahren arbeiten die Frauen von alles ginger zusammen und bringen jetzt mit »Es ist die Liebe« ihre 3. Produktion heraus. Das erste Mal greifen sie auf Vorlagen zurück, die sie unter der Regie und Inszenierung von Brigitte Weth in flotten, collageartigen Sequenzen auf die Bühne bringen.
mit: Angelika Löfflat, Hannah Gudrich, Christiane Schmidt, Ursula Rehagen, Rita Wade, Angela Feuerbach, Margit Wenzel
Regie: Brigitte Weth