Memento mori
Ausstellungseröffnung
Renate Hubbe
»Memento mori«
Dienstag, 04.06.1996 - 20.30
Fotografie als immer neue Bemühung um den Augenblick und also eine Beschäftigung mit der Zeit: In der Sequenz »Memento mori« führt die Fotografin Renate Hubbe eine betont gestische und haptische Auseinandersetzung mit diesem Thema. In einer gleichzeitigen Reduktion und Erweiterung fotografischer Möglichkeiten entstehen Abbildungen von Körperteilen am Fotokopierer, die dann, als Fragmente im einzelnen, collagenhaft zu einem neuen Bildganzen zusammengeführt werden. Die Einfachheit der Mittel führt uns die Direktheit, Unmittelbarkeit und Unwiederbringlichkeit der Entstehung des einzelnen Bildes in spontaner Geste vor Augen.
In ihrer Zusammenführung wird der Fragmentcharakter nicht geleugnet, bleiben Bruchstellen, Anstückungen und Überlagerungen sichtbar und bestimmen die Struktur des gesamten Bildes. Gleichzeitig wird so eine haptische Qualität mit eingeführt, die der Vergegenwärtigungs- und Illusionsmöglichkeit von Fotografie die reale Präsenz des Bildes entgegenstellt.