Premiere!

Willy Praml inszeniert

»Der Kuß der Spinnenfrau«

von Manuel Puig

Donnerstag, 28.11.1991 - 20.00
Freitag,    29.11.1991 - 20.00
Samstag,    30.11.1991 - 20.00
Sonntag,    01.12.1991 - 20.00

Zwei Männer, isoliert und zusammengesperrt auf engstem Raum: Valentin, Revolutionär und Marxist, und Molina, die Tunte. Ob bei der Rekonstruktion ihrer Lebensgeschichte oder der Selbstvergewisserung durch die Konfrontation mit dem so ungleichen Gegenüber, alles gerät zur Mitteilung, zum Diskurs. Trotz Abgrenzung finden sie aber eine gemeinsame Flucht: Molina erinnert sich an alte Filme, malt sie aus und entwirft selbst neue, die an ihr Leben und ihre Hoffnungen rühren. Und wie für die Figuren, so verwischen sich auch für die Zuschauer zunehmend die Grenzen zwischen Realität und Imagination. Der Wunsch, beides nicht mehr zu unterscheiden, wird zum Überlebensversuch, für Molina und Valentin.

Der Roman des Argentiniers Manuel Puig wurde durch seine preisgekrönte Verfilmung in den 80ern ein Welterfolg. Die Bühnenfassung wurde von mehreren Theatern aufgenommen, so 1987 TAT und 1988 Mainzer Kammerspiele.

Willy Praml inszeniert nun dieses Männerstück. Willy Praml ist durch seine ungewöhnlichen Theaterprojekte bekannt. Seine Arbeit mit Lehrlingen und Gastarbeiterjugendlichen in den 70ern hat Impulse zur Gründung unseres Theaters gegeben. Das Dorftheaterprojekt Brechen mit den Inszenierungen »Die Nirrerländer«, »Sein Blut komme über uns« und »Bauern sterben« erlangte in den 80ern bundesweite Beachtung. Im Rahmen der Frankfurt Feste arbeitete er an einem internationalen Projekt.

Valentin: Reinhold Behling
Molina: Michael Weber
Regie: Willy Praml
Raum/Kostüme: Sandra Meurer
Piano/Komposition: Uli Mangel
Schritte: Fabiana Jarma
Dramaturgie: Rainald Endrass
Regieassistenz: Andrea Jeremias
Fotos: Sandra Meurer, Katrin Schander