DISTANZ
Company Vivienne Newport
»DISTANZ«
ein Tanz Theater Display
Donnerstag, 18.3.99, 20.00
Freitag, 19.3.99, 20.00
Samstag, 20.3.99, 20.00
»Wow, was für ein Raum ...« proklamiert ein Darsteller euphorisch. Läßt Vivienne Newport hier mit der ihren Stil zwischen Tanz- und Sprechtheater markierenden gleichsam bissigen wie federleichten Ironie etwa den Einzug in unsere neuen Räume überschwenglich preisen? Schließlich hat sie den Ortswechsel intensiv miterlebt und gestaltet. Zwei Stücke brachte sie im alten Raum heraus und bespielte die Adlerwerke dreimal in der Bauphase. Mit dem Tanz Theater Display DISTANZ folgte dann ihre sechste Produktion bei uns auf 10 x 10 Metern. Doch die hier entworfenen Räume entziehen sich dem Vermessen, wie etwa der zwischen Menschen stehende, der zeitlos wachsen und schrumpfen kann.
»Unsicherheiten, Peinlichkeiten, Verlegenheitsgesten, selbstgefällige Posen durchdringen den Tanz, der alles andere als schöner Schein sein will. Manchmal aber werden die verdrängten Sehnsüchte und erlittenen Kränkungen spürbar.« (Frankfurter Neue Presse, 11. Juli 1998, Anette Vielhauer)
»Distanz« knüpft deutlich an Newports frühere Arbeiten an: Die Choreographie ist eine genaue, mal ernste, mal ironische Erforschung des menschlich-unmenschlichen Mit- bzw. Gegeneinanders. Sprache wird als Geschwätz entlarvt. Wer Nähe sucht, prallt am Gegenüber ab. Gefühle greifen ins Leere. Das Zuhören hat man verlernt. Momente der vertrauten Innigkeit sind selten, und Einsamkeit breitet sich aus.« (Frankfurter Neue Presse, Kultur, Sa. ,11. Juli 1998, Anette Vielhauer)
»Es wird viel gesprochen in »Distanz«: manches bleibt (gewollt?) leider unverständlich, doch haben die Texte Präzision und böse Schärfe. Und unterstützen so die Sprache der Bewegung. Etwa, wenn Armin Dallapiccola die kleine Yoshiko Waki in den Armen hält , ihr ein Angebot nach dem anderen macht von Kino bis Sex und sie ihre Ablehnung nur durch das wunderbar komische und anrührende Widerstreben ihres Körpers ausdrückt.« (Frankfurter Rundschau 11. Juli 1998, Sylvia Staude)
Mit: Armin Dallapiccola, Karin Lechner, Uwe Volkert,Yoshiko Waki u.v.a.
Inszenierung: Vivienne Newport