Gallus Theater Programm: ADLER-Motor-Veteranen-Club mit 1. Clärenore Stinnes Erinnerungsfahrt 2015

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1. Clärenore Stinnes Erinnerungsfahrt 2015

Stinnes, Söderström,taglicht media 

ADLER-Motor-Veteranen-Club

»1. Clärenore Stinnes Erinnerungsfahrt 2015«

1927-29 die erste Autofahrt einer Frau um den Globus

Donnerstag, 28.5.15 08.00 - 09.00 frei

Clärenore Stinnes (21.1.1901- 7.9.1990) erfolgreiche Rennfahrerin brach am 25. Mai 1927 in einem Adler Standard 6 zusammen mit dem schwedischen Kameramann Carl-Axel Söderström, zwei Mechanikern und einem Lastwagen Adler L9 vom Innenhof der Adlerwerke zu einer Weltreise auf. Über den Balkan ging die Fahrt nach Sibirien, die Wüste Gobi und Peking. Mit dem Schiff setzten sie nach Japan über und weiter über Hawaii nach Nordamerika. Sie durchquerten Mittelamerika und Südamerika bis nach Buenos Aires und zurück nach Vancouver. Durch die USA ging die Reise nach New York. Die Überfahrt nach Europa erfolgte mit dem Schiff. Die beiden legten in Le Havre an und fuhren weiter nach Berlin. Nach zwei Jahren und 46.758 Kilometern erreichten sie die Hauptstadt am 24. Juni 1929.

Der ADLER-Motor-Veteranen-Club startet nun 88 Jahre später mit historischen Adler-PKWs und zwei Adler- Motorrädern (Baujahre 1927-1939) zu einer Erinnerungsfahrt nach Passau. Mit dabei sind Björn Söderström, der Sohn von Clärenore Stinnes und Carl-Axel Söderström, und Ramona Kleyer, die Urenkelin von Heinrich Kleyer, dem Gründer der Adlerwerke. Die Reise führt entlang der Flüsse Main, Tauber, Altmühl und Donau über drei Tagesetappen von Frankfurt über Rothenburg, Beilngries nach Passau.

Von 8.00 Uhr morgens bis 9.00 Uhr können die Autos im Innenhof der Adlerwerke besichtigt und mit den Fahrern Gespräche geführt werden. Um 9.00 Uhr fällt der Startschuß für die Erinnerungsfahrt - wie damals aus dem Innenhof der Adlerwerke:

Söderström notiert in sein Tagebuch zum 25. Mai 1927: »Um 6 Uhr morgens läuft der Zug in Frankfurt ein. Die beiden Monteure kommen aus der Stadt und Fräulein Stinnes trifft aus Wiesbaden ein, mit ihrem Hund 'Lord'. Die fabrikneuen Autos werden aus den Hallen der Adlerwerke gefahren, und gemeinsam packen wir die Sachen ein. Mittags erscheinen Journalisten, die in letzter Minute noch Interviews haben wollen. Das Händeschütteln will kein Ende nehmen, bis wir die Motoren starten zur Reise um die weite Welt. Kurz vor Mitternacht erreichen wir Bamberg.« (Söderströms Photo-Tagebuch 1927-1929, Hrsg. 1981)

Fräulein Stinnes schrieb: »Lachender Sonnenschein leitete den 25. Mai 1927 ein. Im Laufe des Vormittags fand sich alles zusammen, was zum Start gehörte. Söderström kam im Schnellzug von Berlin, Lord und ich trafen aus dem eine Stunde von Frankfurt am Main entfernt gelegenen Wiesbaden ein, wo ich den letzten Abend mit meiner Mutter und einigen Freunden verlebt hatte. Die Mechaniker kamen aus der Stadt, die Autos wurden aus der Fabrikshalle auf den großen Hof des Werkes gefahren, um die Fahrt in die weite Welt anzutreten. Auch die Journalisten fehlten nicht, die noch in letzter Stunde Interviews haben wollten. So kamen die Mittagsstunde und das Abschiednehmen heran. Fünf Minuten vor zwölf Uhr setzten wir die Motoren in Gang, zogen unsere Fahnenwimpel rechts und links vom Kühler auf, und unter den Farben Preußens und des Reiches rollten wir, als die Kirchenglocken die Mittagsstunde verkündeten, zum Tore hinaus zur 'Reise um die Welt im Auto'. Frühlingsblumen, die Freundeshand uns mitgegeben hatte, schmückten die Wagen. Frankfurt verschwand bald im Staub hinter uns.« (Clärenore Stinnes, Im Auto durch zwei Welten, Berlin 1929)

Die über 700 Kilometer lange Erinnerungsfahrt der 60-90 Jahre alten ADLER Fahrzeuge nach Passau ist natürlich nur ein 'Hüpfer' verglichen mit den 46.758 km die Clärenore Stinnes mit ihrem ADLER um die Welt zurücklegte. Für 2016 ist dann mit der 2. Clärenore Stinnes-Söderström Erinnerungsfahrt eine Fortsetzung der Reise von Passau über Wien nach Budapest geplant.

Mit:

Adler 6 Stinnes Stinnes Stinnes Stinnes Stinnes Stinnes Stinnes