Prozess Auschwitz Peter Weiss
Theater Prozess
»Prozess Auschwitz Peter Weiss«
mit Edgar M. Böhlke, Barbara Englert, Annette Kohler-Welge, Beate Jatzkowski u.a.
Freitag, 28.02.14 20.00 Eur 18/10/8
Samstag, 1.3.14 20.00 Eur 18/10/8
Mit einer szenischen Collage aus dem Werk von Peter Weiss haben wir Anfang November an den Frankfurter Auschwitz Prozess (1963-1965) erinnert, in einer Kooperation des Gallus Theater mit dem Frankfurter Autoren Theater. Das Stück wird nun noch einmal aufgenommen.
Das Theater-Projekt »Prozess Auschwitz Peter Weiss« verwendet verschiedene Texte von Peter Weiss, der als Zuhörer an dem Prozess teilgenommen hat. Er war für ihn ein entscheidender Wendepunkt in seinem Selbstverständnis als aus Deutschland emigrierter Autor mit jüdischen Wurzeln.
In seinem weltweit aufgeführten und zum Standardrepertoire des Nachkriegstheaters zählenden Stück »Die Ermittlung« hat er dem Frankfurter Auschwitz-Prozess ein literarisches Denkmal gesetzt. Auch in seinem epischen Hauptwerk, der »Ästhetik des Widerstands«, ist die Vernichtung der europäischen Juden eines der großen Themen. Das posthum aufgeführte Werk »Inferno« behandelt die Auseinandersetzung der Nachkriegsgesellschaft mit der Shoah. Der Text »Meine Ortschaft«, in dem er einen Besuch in Auschwitz beschreibt, entstand im Zusammenhang mit dem Frankfurter Auschwitz-Prozess. Texte aus diesen Werken sind die Grundlage der szenischen Collage.
Als Gallus Theater in den Adlerwerken fühlen wir unsere Verantwortung, immer wieder an dieses Kapitel der Geschichte unseres Stadtteils und Gebäudes zu erinnern. Vor 50 Jahren begann der Auschwitz-Prozess im Römer in Frankfurt und wurde dann im Haus Gallus, dem uns benachbarten Bürgerhaus fortgeführt. Auch der Ort unseres Theaters, die Adlerwerke haben eine historische Bedeutung: Auf dem Werksgelände befand sich bei Kriegsende das KZ Außenlager Frankfurt/Adlerwerke mit dem Decknamen 'Katzbach'. Nur sehr wenige der rund 1600 Häftlinge überlebten den Einsatz im 'Totalen Krieg' in der seinerzeit größten Produktionsstätte für Schützenpanzer-Fahrgestelle. Nahezu ein halbes Jahrhundert wurde dieses Kapitel Frankfurter Stadtgeschichte verdrängt.
Regie: Ulrich Meckler
mit: Edgar M. Böhlke, Barbara Englert, Annette Kohler-Welge, Beate Jatzkowski, Christine Dreier, Doris Fisch, Rosemarie Heller, Nedret Cinar, Thomas Schmitt-Zijnen
Bühne: Clemens Teichmann